Wolf-Ekkehard Lönnig:
Last Update 5. August 2010: neu ist der Teil 2 ab p. 113 (frühere
Updates zum ersten Teil siehe p. 112).
Einige zumeist kleinere orthographische Korrekturen
am 13. 12. 2011.
"Die Affäre Max Planck", die es nie gegeben
hat
Diffamierungspolitik, weltanschauliche Motivation
und (Berufsverbots-)Ziel der AG Evolutionsbiologie
Teil 2
Einige Ergänzungen und Literaturangaben
zu beiden Teilen
Zurück |
Teil II / 4 von 4 ab
Seite 130 |
|
(7) UK: "Obwohl dieser Entwicklungsprozess seit dem 19. Jahrhundert beschrieben
ist, sind die biochemisch-molekularen Grundlagen
der Utricularia-Ontogenese bis heute unbekannt."
- (7) W-EL: Das ist im Wesentlichen zutreffend. Den ontogenetischen Entwicklungsprozess
selbst können wir jedoch jederzeit untersuchen
und seine Stadien sind uns in über 95 %
bekannt und der Rest ist uns in der Forschung
licht- und elektronenmikroskopisch unmittelbar
zugänglich. Das trifft bekanntlich auf den
postulierten Makro-Evolutionsprozess in keiner
Weise zu (siehe die Ausführungen unten).
- (8) UK: "Selbst die "einfache" Zellstreckung, erforscht an achsenförmigen
Organen (z. B. Graskeimlinge), konnte noch nicht
vollständig entschlüsselt werden: Die
Suche nach dem ratenlimitierenden biochemischen
Prozess in den Zellwänden hat zu zahlreichen
Hypothesen und Theorien, jedoch zu keiner endgültigen
Antwort geführt (Kutschera 2002, 2003c)."
- (8) W-EL: Völlig richtig. Dazu möchte ich als Ergänzung das bis heute
topaktuelle Wort und voll zutreffende Argument
gegen UKs Überlegungen von J.Doyle, Professor für Botanik an der Universität Dublin, zitieren:
"Modern man may point out with pride to his achievements in engineering
and electronics
– to television, electronic computers, supersonic planes and the like. But he
cannot begin to conceive how he could make a simple
blade of grass. He obviously fails because he knows
too little of its form and nature. Since we cannot explain the everyday phenomena of ontogenetic development, it
seems to me just intellectual presumption to claim
to offer a sort of blanket explanation of the global
evolution of all animate nature over a thousand
million years of geologic time." 25
- (9) UK: "Dennoch sind sich die Pflanzenphysiologen sicher, dass es bei der Blattentwicklung
und der damit einhergehenden Zellexpansion "mit
rechten Dingen", d. h. physikalisch-chemisch,
zugeht; die Hypothese, dass eine verborgene "Lebenskraft" das
Zellwachstum (und somit auch die Entwicklung
der Wasserschlauch-Fangblasen) steuert, ist unwissenschaftlich
und würde von der modernen Forschung nicht
ernst genommen werden."
- (9) W-EL: Der Vitalismus stand bislang überhaupt nicht zur Debatte (obwohl auch
zu dieser Frage noch einiges zu sagen wäre26). Ich verstehe UKs Ansatz so, dass er offenbar mit überholten Vitalismusvorstellungen27 die Synthetische Evolutionstheorie gegen berechtigte kritische Einwände
immunisieren möchte. Besser wäre es,
wenn der Autor stattdessen die naturwissenschaftlichen
Beweise für seine Theorie liefern würde.
- (10) UK: "Sowohl die Mechanismen der Ontogenese (Individualentwicklung) als auch
die der Phylogenese (Stammesentwicklung) der Utricularia-Blattentwicklung sind bis heute ungeklärt (Ellison und Gotelli 2001)."
- (10) W-EL: Wie schon im Beitrag zur Evolution der karnivoren Pflanzen (2010) hervorgehoben wirft UK damit die der empirischer Forschung unmittelbar
zugängliche Individualentwicklung (Ontogenese)
mit der prinzipiell nicht reproduzierbaren Phylogenese
(Stammesgeschichte) in einen Topf. Seiner Meinung
nach handelt es sich in beiden Fällen nur
um "Wissenslücken", die sein materialistisches
Weltbild in keiner Weise tangieren könnten.
Wissenslücken: Das kann auf die Ontogenese als unmittelbar erforschbaren
Entwicklungsprozess immer zutreffen. Es dürfte
jedoch ein Unterschied sein, ob man Strukturen und Prozesse untersucht, die jederzeit reproduzierbar
sind (und zu denen man entsprechende Tatsachenbeschreibungen
vornimmt), oder ob man behauptet, dass die uns als Tatsache direkt zugängliche Individualentwicklung in nie beobachteten Vorfahren durch nie beobachtete genetisch-physiologische
Ursachen ("Differenzierungsmutationen sind unbekannt" – Remane et al.), über nie beobachtete tausend und noch mehr morphologisch-anatomische
Zwischenstufen zu dem geworden sind, was sie heute
ist. Wenn jemand die biologisch unmittelbar gegebenen Tatsachen – was das "Erwiesensein" betrifft – auf
dieselbe Stufe stellt wie seine phylogenetischen
Hypothesen, – bekommen dann nicht diese Hypothesen
hinsichtlich ihrer existentiellen Aussagekraft
religiösen Charakter? Unbewiesene und unbeweisbare
Hypothesen werden als letzte Wahrheiten ("Tatsachen")
verkündet, an denen man seit 150 Jahren nicht
mehr zweifeln darf (ähnlich Lönnig: Archaeopteryx).
- (11) UK: "Die Annahme eines "Intelligenten Designers" bei der Phylogenese
wäre jedoch genauso pseudowissenschaftlich
wie die Implikation "mystischer Lebenskräfte" während
der Ontogenese."
- (11) W-EL: Ich habe diesen Einwand schon vor längerer Zeit wie folgt behandelt (vgl. http://www.weloennig.de/AesIV4.html#Intelligent ; siehe auch Lönnig und Meis 2006):
"Wir wollen uns des weiteren mit einem Einwand von A. S. Romer beschäftigen,
den wir in seinem Buch "THE PROCESSION OF
LIVE (1968) auf den Seiten 2 und 3 finden. Wir
lesen dort über "supernatural agencies":
"By the nature of the underlying assumptions one cannot, of course, prove
or disprove theories of supernatural agencies by
scientific research or experiment; but before resorting
to such unprovable hypothesis, a scientist should
attempt to explain the pertinent phenomena of nature
in terms of natural laws. To concider a simpler
example of the same sort. If a person were to tell
me that my automobile is activated by a small,
invisible daemon who resides beneath the hood or
bonnet, I could not, from the nature of the case,
prove him wrong. But although the internal workings
of modern automobile are so complex that I do not
fully understand them, I do have some comprehension
of the nature of an electric spark and the explosiveness
of such hydrocarbons as petrol-gasoline. Despite
my own ignorance, I am sure that a natural explanation
can be found for the way in which an internal combustion
engine operates, and the daemon in unnecessary
and might well be left out.
In the same category as hypotheses of supernatural intervention are those which
suggest the presence of some urge or desire within
the animal itself which pushes it forward along
an evolutionary path. The French philosopher Bergson
believed in the existence of a mysterious, driving
force which he termed an 'elan vital'. But this
gets us nowhere; he fails to define the nature
of this force in understandable physical, chemical,
or biological terms. As Sir Julian Huxley has remarked,
the naming of an 'elan vital' explains no better
the workings of an organism than would attempt
to interpret the operation of a railway engine
as due to an 'élan locomotif'."
Das hier gegebene Beispiel beruht auf einer eindeutigen und simplen Verwechslung
zweier Fragen, so dass der Fehler, der in dieser Argumentation steckt, jedem Kind verständlich
sein dürfte. In der Biologie, genau wie in
der Technik, können wir einmal nach dem Ursprung
der Systeme und zum anderen nach der Funktion der
Systeme fragen. Ein rein "mechanistisch" deutbares
System kann sehr wohl einen geistigen Ursprung
haben. Im Falle der Technik ist es der Mensch,
der plant, Ziele setzt, der die Materie zu technischen
Systemen anordnet. Ohne den Geist des Menschen
gibt es keine Technik. Die Materie ist nicht in
der Lage, sich von selbst zu Fernsehapperaten,
'Elektronengehirnen' oder, was Romer in seinem
Beispiel erwähnt, Autos und Lokomotiven zu
organisieren. Der 'Ursprung' all dieser Systeme
setzt zielstrebiges Handeln, Intelligenz, Geist
voraus. Die Funktion dieser Systeme erfolgt nach
den uns bekannten Gesetzmäßigkeiten,
ohne dass eine Intelligenz nun ununterbrochen in
das Geschehen eingreifen und es in allen Einzelheiten
weiter steuern müsste. Gesteuert werden müssen
nur die Systeme als ganze. Aber auch diese Steuerung
kann im Gesamtplan eines noch umfassenderen Systems
miteinbezogen sein, ohne dass der Mensch laufend
eingreifen müsste, wie uns das die Forschung
zum Begriff Kybernetik zeigt.
In der Frage, die Romer behandelt, geht es um den Ursprung der biologischen
Systeme. Um "supernatural agencies" aus
der Diskussion von vornherein so weit wie möglich
auszuklammern und um zu zeigen, wie unnötig
solche Erklärungen sind, bringt er mit Huxley
nun zwei Beispiele aus der Funktion der Technik – dass diese Technik ihren Ursprung durch die Intelligenz des Menschen hat, wird
dabei einfach übergangen.
Ursprung und Funktion werden hier also von Romer und Huxley verwechselt; ein
witziger 'élan locomotif' ändert daran
nichts. Bei klarer Unterscheidung der Begriffe
sind Beispiele aus der Technik wohl die besten
Beweise dafür, dass die uns bekannten materiellen
Gesetzmäßigkeiten zur Erklärung
des Ursprungs der Organismenwelt nicht ausreichen."
Die Vitalismusfrage habe ich damit jedoch noch nicht ansprechen wollen. Ich
bin in dieser Argumentation vielmehr von der unter
Biologen weit verbreiteten rein mechanistischen
Auffassung aller Lebensfunktionen ausgegangen,
um die sich daraus ergebenen Konsequenzen für
die Entstehung der Lebensformen ("Apparate") aufzuzeigen.
Wenn wir überholte Vitalismusvorstellungen klar von den eigentlichen Aufgaben
der Synthetischen Evolutionstheorie unterscheiden – nämlich die experimentellen und sonstigen Beweise für die Theorie
vorzulegen – kann unsere rein rationale Schlussfolgerung auf intelligentes Design zum Ursprung
der Lebensformen, die sich u. a. aus dem Vergleich
mit der Technik (Kybernetik, Bionik, Informationsentstehung
und Speicherung etc.) unübersehbar ergeben,
nur bestärkt werden.
Kutschera fährt fort:
- (12) UK: "Der Wasserschlauch ist trotz dieser Wissenslücken ein Paradebeispiel
für eine differenzielle Blatt-Metamorphose
(Tierfang) und die Pflanzen-Evolution: Durch
Abwandlung und Umbau von Laubblatt-Strukturen
konnte Utricularia einen Lebensraum besiedeln und besetzt halten, der aufgrund der harschen Bedingungen
(Nährstoffarmut, Wasserströmung, ständiges
Verdriften) für konkurrierende Unterwasserpflanzen "wenig
attraktiv" ist."
- (12) W-EL: Als gäbe es einen Lebensraum, in dem als einzige Pflanzenart nur Utricularia vulgaris vorkommt (oder ausschließlich die Gattung Utricularia)! Das ist sachlich einfach nicht korrekt.
Ist der Wasserschlauch nun "ein Paradebeispiel für eine differentielle
Blatt-Metamorphose"? Mit Sicherheit nicht im Sinne des Neodarwinismus (Synthetische Evolutionstheorie), d. h. eine Blatt-Metamorphose
durch einen "jahrmillionenlangen Evolutionsprozesses" in "unzähligen
aufeinander folgenden kleinen Mikroevolutionsschritten" als
Anpassung an einen "extrem stickstoffarmen
Lebensraum" "ohne Konkurrenz".
Im Sinne der idealistischen Morphologie hingegen, die implizit mit intelligentem Design arbeitet und dabei nicht notwendigerweise Abstammungshypothesen
postuliert, könnte man Utricularia allerdings als ein Paradebeispiel für eine differentielle Blatt-Metamorphose
interpretieren.
Ist weiter der Wasserschlauch "trotz dieser [neo-darwinistischen] Wissenslücken
ein Paradebeispiel für ... die Pflanzen-Evolution"? Eindeutig nein. Außer einer Kette von potenzierten evolutionären Zirkelschlüssen
aufgrund von als homolog28 interpretierten Ähnlichkeiten, die alle Unterschiede ignorieren oder als
unwesentlich für die Evolutionsfrage einstufen
(die also das, was zu beweisen ist, immer schon
als bewiesen voraussetzen und gegen jede Widerlegung
von vornherein immunisieren ("die Evolution
ist eine Tatsache" – UK), gibt es keinerlei
Beweise für die Makro-Pflanzenevolution ("The ensemble of these discussions has thus somewhat the appearance of an immense vicious circle, where one takes for granted the thing that has to be proven" – Caullery).
Die Behauptung, der Wasserschlauch "gehöre gerade wegen seiner speziellen
Anpassungen zu den Paradebeispielen für die
Kräfte der Evolution" (vgl. UK, Punkt
1 oben) ist nichts weiter als ein im Widerspruch
zu zahlreichen biologischen Tatsachen stehendes
Glaubensbekenntnis seiner materialistischen Religion29 (nach seinen eigenen Worten ist Kutschera ein "überzeugter Atheist";
vgl. http://www.weloennig.de/KutscheraWiderlegung.html ).
UK rechnet mit den erstaunlichsten und unwahrscheinlichsten Möglichkeiten
(wie die Anpassung an einen "extrem stickstoffarmen
Lebensraum" "ohne Konkurrenz"),
offenbar aber nicht damit, dass die Lücken
in den heutigen naturalistischen Evolutionstheorien
(inklusive seiner Synadentheorie) selbst liegen
könnten.30 Man kann also auch für den hier diskutierten (Haupt-)Fall deutlich erkennen,
...dass bis zur Sperrung der biologischen Beispiele auf dem Institutsserver keine naturwissenschaftlichen
Einwände formuliert worden sind – [und weiter] dass die Autoren (auch nach der Sperrung) nicht in der Lage sind, auch nur ein einziges der seinerzeit auf
dem Institutsserver zugänglichen biologischen
Funktionsbeispiele [gegen die S. E.] naturalistisch befriedigend zu erklären bzw. etwa die historische Abhandlung zu Mendel adäquat zu kommentieren.31
Testbare Hypothesen (außer vielleicht zu weiteren Ähnlichkeiten
innerhalb des potenzierten Zirkelschlusssystems)
werden von UK und anderen Autoren nicht vorgelegt
und die Frage nach der Reproduzierbarkeit der Makroevolution wird grundsätzlich mit den Jahrmillionen der postulierten
kontinuierlichen Evolution durch Mutation und Selektion
zurückgewiesen. (Zu einer Reihe testbarer
Hypothesen für die weitere Forschung in diesen
Fragen von meiner Seite vgl. Die Evolution der karnivoren Pflanzen
http://www.weloennig.de/Utricularia2010.pdf ).
Darüber hinaus sei an die generellen Testkriterien zu ID erinnert (http://www.weloennig.de/Die_Affaere.pdf , p. 73; siehe auch Lönnig 2004 und Lönnig und Meis 2006) und an die
Gegenüberstellung des Neodarwinismus und ID-Theorie
zur Entstehung von Coryanthes und Catasetum (p. 63):
"Der Schlüssel liegt also in der Frage nach den "good positive
reasons for thinking biological systems are in
fact designed", die wir für einen konkret
zu untersuchenden Fall mit Dembski 2004 beantworten
möchten. Ein Kandidat für ID sollte möglichst
viele der folgenden neun Eigenschaften aufweisen
(die Frage nach ID für den Ursprung eines
biologischen Systems wird also wissenschaftlich
und intersubjektiv nachvollziehbar nach bestimmten
Kriterien untersucht). Zusammenfassung gemäß Lönnig
2004: 45
- "High probabilistic complexity (e. g., a combination lock with ten billion
possible combinations has less probability
to be opened by just a few chance trials than
one with only 64,000).
- Conditionally independent patterns (e. g. in coin tossing all the billions of
the possible sequences of a series of say
flipping a fair coin 100 times are equally unlikely
(about 1 in 1030). However, if a certain series is specified before (or independently of) the
event and the event is found to be identical
with the series, the inference to ID is already
practiced in everyday life).
- The probabilistic resources have to be low compared to the probabilistic complexity
(refers to the number of opportunities for
an event to occur, e. g. with ten billion
possibilities one will open a combination
lock with 64,000 possible combinations about
156,250 times; vice versa, however, with
64,000 accidental combinations, the probability
to open the combination lock with 10 billion
possible combinations is only 1 in 156,250
serial trials).
- Low specificational complexity (not to be confused with specified complexity):
although pure chaos has a high probabilistic
complexity, it displays no meaningful
patterns and thus is uninteresting. ‚Rather, it's
at the edge of chaos, neatly ensconced between
order and chaos, that interesting things
happen. That's where specified complexity
sits‘.
- Universal probability bound of 1 in 10150 – the most conservative of several others (Borel: 1 in 1050, National Research Councel: 1 in 1094, Loyd: 1 in 10120.
'For something to exhibit specified complexity therefore means that it matches
a conditionally independent pattern (i. e.,
specification) of low specificational complexity,
but where the event corresponding to that
pattern has a probability less than the universal
probability bound and therefore high probabilistic
complexity.' For instance, regarding the
origin of the bacterial flagellum, Dembski
calculated a probability of 10-234."
Dazu gehören weiter die Fragen nach (6.) "irreducible complexity" (Behe
1996, 2006) und last not least die Ähnlichkeiten
bzw. Identitäten auf (7.) bionischer,
(8.) kybernetischer und (9.) informationstheoretischer
Ebene. Zur Frage nach den wissenschaftlichen
Details und den damit verbundenen Aufgabenstellungen
zu diesen neun Punkten vgl. man bitte die Beiträge
von Behe 46 , Berlinski 47 , Dembski 48 , Lönnig 49 , Meis 50 , Meyer 51 , Rammerstorfer 52 , Wells 53 , Wittlich 54 und zahlreichen weiteren Autoren, die zumeist in dieser Literatur genannt werden.
Zur Problemstellung gehört u. a. die Frage: Wie weit reichen Mutation und Selektion zur Erklärung des
Ursprungs neuer biologischer Arten und Formen?
Wo liegen die Grenzen, an denen ein gezielter
Aufbau genetischer Information durch intelligente
Programmierung notwendig wird, weil die definitionsgemäß richtungslosen
Mutationen ('Zufallsmutationen') keinen Erklärungswert
mehr haben?"
Abschließend eine Gegenüberstellung der Theorien zu Coryanthes und Catasetum, die genauso für Utricularia und tausend weitere biologische Beispiele gilt ( http://www.weloennig.de/Die_Affaere.pdf , p. 63):
- Im Gegensatz zur Synthetischen Evolutionstheorie ist die Intelligent-Design-Theorie
testbar/falsifizierbar (vgl. Dembski und Kann der Neodarwinismus durch biologische Tatsachen widerlegt werden? ).
- Im Gegensatz zur Synthetischen Evolutionstheorie macht die Intelligent-Design-Theorie
klare Voraussagen, und zwar
(a) über die Möglichkeiten und Grenzen der Evolution aufgrund genetischer
Gesetzlichkeiten (vgl. das Gesetz der rekurrenten Variation ).
(b) Für die paläontologische Forschung rechnet sie bei fossil sehr gut überlieferten,
aber noch unzureichend gesammelten und/oder analysierten
Formen mit der Verdopplung bis Vervierfachung
der Zahl der bisherigen Mosaiktypen im Zuge der
weiteren Arbeit (siehe Diskussion dazu ) . Aufgrund dessen sagt sie weiter voraus,
(c) dass auch bei vollständiger Überlieferung und Entdeckung aller Arten
und Gattungen einer größeren Tier-
oder Pflanzengruppe (Familie, Ordnung, Klasse,
Stamm/Abteilung) der regelmäßig festgestellte "leere
Raum des Ursprungs" (Overhage) nicht durch
kontinuierliche Übergangsserien überbrückt
werden wird.
- Im Gegensatz zur Synthetischen Evolutionstheorie ist die Intelligent-Design-Theorie
der ungeheuren Komplexität der zu erklärenden
Strukturen auf allen Ebenen angemessen, d. h.
sie ist "as simple as possible but not simpler" (Einstein)
(vgl. Behes Erkenntnisse zum Thema Irreducible Complexity sowie Artbegriff: Einwände ).
- Die Intelligent-Design-Theorie beruht unter anderem auf der direkten Ableitung
aus prinzipiell gleichartigen Strukturen und
Systemen, von denen der Ursprung eines Teils
(und zwar des einfacheren) durch Intelligenz
sicher bekannt ist: Kybernetik/Bionik (Tertium
comparationis: "The factor which links or
is the common ground between two elements in
comparison" (Oxford Dictionary). Grundprinzip:
Wenn schon die relativ einfachen, aber grundsätzlich
gleichartigen Systeme immer durch Intelligent
Design entstehen, wieviel mehr dann die tausendmal
komplexeren! Vgl. die Bemerkungen zum Stichwort "Kybernetik" kurz nach dem ersten Drittel des Kapitels).
- Die Intelligent-Design-Theorie ist in Übereinstimmung mit allen Erfahrungswerten:
Neue (primäre) Arten entstehen nicht von
selbst, etwa durch Selbstorganisation (vgl. Artbegriff ); komplexsynorganisierte Information entsteht nur durch Intelligenz.
- Im Gegensatz zur Synthetischen Evolutionstheorie braucht sich die Intelligent-Design-Theorie
zu ihrer Begründung nicht "im Dunkel
der Vergangenheit zu verstecken" (Fabre),
d. h. sie muss sich nicht auf "die Wirkung
der Zeit hinausreden" (Andermann), um etwa
grundsätzliche Fragen zum Ursprung der Information
zu beantworten.
- Im Gegensatz zur Synthetischen Evolutionstheorie spielt der Zufall (Mutationen
und historische Kontingenz) in der Intelligent-Design-Theorie
bei der Entstehung neuer synorganisierter Strukturen
nur eine sehr untergeordnete Rolle.
- Im Gegensatz zur Synthetischen Evolutionstheorie ist die Intelligent-Design-Theorie
bei der Erklärung des Ursprungs von Irreducible
Complexity nicht auf eine fragwürdige (weil
für die konkrete Fragestellung nicht überprüfbare) Selektion angewiesen, die die Rolle "der Intelligenz" im Neodarwinismus übernehmen
sollte (siehe auch: Giraffe ).
- Im Gegensatz zur Synthetischen Evolutionstheorie ("...that materialism
is an absolute, for we cannot allow a Divine
Foot in the door") ist die Intelligent-Design-Theorie
nicht totalitär-dogmatisch (wenn sich entgegen
allen bislang bekannten Tatsachen die Ursprung-des-Lebens-Frage
letztlich doch reduktionistisch auflösen
sollte, würden ID-Theoretiker das anerkennen).
- Im Gegensatz zum Darwinismus und zur Synthetischen Evolutionstheorie ("In
the name of naturalism, they willingly jettison
[aufgeben] our most thoroughly tested natural
laws. In this way, naturalism can be downright
anti-naturalistic" – Begründung bei
ReMine) braucht die Intelligent-Design-Theorie – um
sich behaupten zu können – grundsätzlich
keine gesicherten Naturgesetze in Frage zu stellen
(vgl. zu diesem Punkt die Kapitel zu Mendel sowie das Gesetz der rekurrenten Variation und weiter Utricularia kurz vor dem Untertitel "Anmerkungen zur weiteren Diskussion" –im
letzten Drittel des Beitrags).
- Zur Frage nach der Reproduzierbarkeit der postulierten Hauptereignisse ("Makroevolution")
sagtdie Intelligent-Design-Theorie voraus, dass
diese – in Übereinstimmung mit dem Modus
ihrer Entstehung – prinzipiell nur durch den Einsatz genialer Intelligenz möglich ist (homologe
Anfänge gibt es heute in der Gentechnologie,
Bionik und Kybernetik).
- Folglich wird auch die zukünftige Entstehung neuer Formen (primärer
Arten und höherer systematischer Kategorien)
nach der Intelligent-Design-Theorie nur durch den
gezielten Einsatz von Intelligenz, Geist, Energie
und Information möglich sein.
Viele weitere Punkte zur Überlegenheit der Intelligent-Design-Theorie könnten
bei einer ausführlichen Gegenüberstellung
von Synthetischer Evolutionstheorie und Intelligent
Design zu den Themen Morphologie, Anatomie, Paläontologie,
Physiologie etc. aufgeführt werden.
Zur Frage, ob die Intelligent-Design-Theorie eine bisher wissenschaftlich gesicherte,
aber potentiell falsifizierbare Erklärung
für den Ursprung der synorganisierten Strukturen
der im Beitrag zu Coryanthes und Catasetum beschriebenen (und anderer) Orchideen (sowie von Utricularia) bietet, lautet daher meine Antwort klar und eindeutig JA! Die Entstehung solcher
Formen wurde entweder im Genom von Vertretern von "Urorchideen"-Gattungen
(oder der Gattung Utricularia) vorprogrammiert oder die raffiniert-komplexen Systeme sind direkt erschaffen
worden.
Wenn also – wie im Falle der Synthetischen Evolutionstheorie (Neo-Darwinismus) – eine
in den wesentlichen Punkten nicht verifizierbare,
nicht falsifizierbare und nicht quantifizierbare
Theorie, in der "der Zufall" (von der
Mutation bis zur historischen Kontingenz) einen
bedeutenden Platz einnimmt, und in der überdies
die prinzipielle Nichtreproduzierbarkeit der postulierten
Hauptereignisse und -resultate (Makroevolution)
sowie die Nichtvorhersehbarkeit der zukünftigen
Evolution integrale Bestandteile des Lehrgebäudes
sind und diese Theorie anerkanntermaßen innerhalb des Bereichs der Naturwissenschaft liegt, wie viel mehr gehört dann erst die testbare Design-Theorie in die Naturwissenschaft
und speziell in die Biologie!
25 Presidential Sectional Address (Botany), Advancement of Science 197, 14, 120.
B. A. (1957).
26 Auch wenn ich mich auf eine Diskussion dieser Fragen an dieser Stelle nicht
einlassen möchte, so sei doch erwähnt,
dass Theo Eckardt, Direktor des Botanischen
Gartens und Museums und Professor an der
Freien Universität Berlin, anderen
Biologen an der FU als"Vitalist" galt.
Siehe auch Helmut Rehder, Professor für
Systematische und Ökologische Botanik
and der TU München
(1986): Evolution anders gesehen. Ein Beitrag
zur Überwindung des Materialismus
und zur Rechtfertigung des Vitalismus. Siehe
Denkschritte im Vitalismus. Ein weiterführender
Beitrag zur Evolutionsfrage. (Beide Arbeiten
im Verlag Friedrich Pfeil, München).
DerEinwand, dass mit dem Vitalismus die
Forschung aufhört, wird durch die
Arbeiten der beiden hier zitierten Botaniker
schon widerlegt.Angesichts der vielen oben
kurz angeschnittenen offenen Probleme wäre
es vielleicht besser, wenn man auch die Vitalismus-Frage
offen lassen würde
27 Davon gibt es viele.
28 Wobei im Homologiebegriff selbst die Gesamtevolution schon wieder als Tatsache
vorausgesetzt wird - weiterer Zirkelschluss!
Vgl. dazu http://www.weloennig.de/Utricularia2010.pdf pp. 38, 41, 55, 126, 134, 156.
29 Vgl. http://www.weloennig.de/Die_Affaere.pdf, p. 19 (dort weitere Punkte): "Der fatale Irrtum ist doch, nicht zu erkennen,
daß jeder Mensch eine wie auch immer geartete Religion hat, d. h. er ist – ob er das nun realisiert oder sich dessen nicht bewußt
ist – an ein Postulat (rück-)gebunden (re-ligio), und sei es die "Religion der Vernunft" oder das Postulat der Sinnlosigkeit
der Welt. Diese unbewußten Religionen
sind deshalb so gefährlich, nicht weil
sie Religion sind, sondern weil ihre "Bekenner" nicht
wissen, dass sie einem Glauben anhängen,
also auch nicht durch selbstkritischen Skeptizismus
den Mitmenschen verstehen können" (Bernward
Nüsslein). Die Intoleranz eines UK,
der seit Jahren alles daransetzt, die freie
Diskussion zur Evolutionsfrage in der Wissenschaft
zu verbieten mit dem impliziten Ziel der
Entlassung bzw. Berufsverbot für alle
Design-Wissenschaftler (vgl. http://www.weloennig.de/Die_Affaere.pdf), scheint mir dafür ein Musterbeispiel zu sein.
30 Vgl. auch Schlusssatz in http://www.weloennig.de/Utricularia.html:"Könnte die Lücke nicht vielmehr in der Darwinschen Theorie als
in unserem Wissen um die Realitäten liegen?
31 http://www.weloennig.de/Die_Affaere.pdf,
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