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(Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Dr. W-E Lönnig)

Wolf-Ekkehard Lönnig:

Last Update 5. August 2010: neu ist der Teil 2 ab p. 113 (frühere Updates zum ersten Teil siehe p. 112).
Einige zumeist kleinere orthographische Korrekturen am 13. 12. 2011.

"Die Affäre Max Planck", die es nie gegeben hat

Diffamierungspolitik, weltanschauliche Motivation und (Berufsverbots-)Ziel der AG Evolutionsbiologie

Teil 1 (pp. 1-112): unverändert, Teil 2 mit Daten zur neuen Situation der AG Evolutionsbiologie


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Teil 3d ab Seite 46

3. Exemplarische Detailanalyse der Rechtfertigungsversuche zur Sperrung der MPIZ-Internetseite (zu pp. 232-235 und mit dem unten wiedergegebenen Beitrag von Markus Rammerstorfer zum PDF- und HTML-Dokument insgesamt etwa 50 Punkte)


Weiter im Originaltext von M. N. und A. B.:

(25) M. N. und A. B. (im Namen des Vorstands der AG Evolutionsbiologie, korrigiert von T. W. und U. K., Buchversion hrsg. von Kutschera): Daher ist die Evolutionsbiologie nicht mehr und nicht minder naturalistisch, materialistisch und "atheistisch", als beispielsweise die Kernphysik - keine einzige wissenschaftliche Theorie nimmt auf übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug.

W.-E. L.: Zunächst Gegenbeispiele zur letzteren Behauptung, dass "….keine einzige wissenschaftliche Theorie auf übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug" nimmt.

Dazu möchte ich vorausschicken, dass ich nicht mit allen der im Folgenden zitierten Aussagen inhaltlich voll übereinstimme. Es geht im Moment nur darum, dass zahlreiche wissenschaftliche Theorien tatsächlich auf immaterielle und teleologische Faktoren Bezug nehmen, ob das notwendigerweise auch "übernatürliche" Faktoren sind, sei zunächst dahin gestellt. Die im Folgenden zitierten Wissenschaftler sind in der Regel keine Kritiker der Abstammungslehre oder der allgemeinen Evolutionstheorie, halten aber – soweit sie sich mit diesen Fragen näher auseinander gesetzt haben – die spezielle Erklärung der Synthetischen Evolutionstheorie für (zumindest) ergänzungsbedürftig.

Ein paar Gegenbeispiele aus der Physik:

Hans Peter Dürr, Max Planck Institut für Physik, Werner Heisenberg Institut,

München, Germany (Kurz zur Person: "From 1978 to 1980 he was executive Director of the Max Planck Institute for Physics and Astrophysics (Kaiser Wilhelm Institute for Physics) and of the Werner Heisenberg Institute for Physics (1971, 1978-1980, 1987-1992). He was Vice executive director at the Max Planck Institute for Physics (Werner-Heisenberg-Institute) 1972-1977, 1981-1986 and 1993-1995. Until 1997 he was professor of physics at the Ludwig Maximilian University, both in Munich , Germany .” http://en.wikipedia.org/wiki/Hans- Peter_D%C3%BCrr Zu "Honors" und "Honorary memberships and memberships in international organizations" vgl. die soeben zitierte Quelle, alternativer Nobelpreis/Right Livelihood Award, im Jahre 1987.)

Dürr, H. P. Max Planck Institut für Physik, Werner Heisenberg Institut, München (2005): Radically Quantum: Liberation and Purification from Classical Prejudice. (Pp. 5-45 in: A. Elitzur, S. Dolev, N. Kolenda (Eds.) Quo Vadis Quantum Mechanics.

Springer, The Frontiers Collection.) Siehe z. B. pp. 7/8:

"Rather than being based on interacting objects, ‘things' that ‘exist, establishing a material reality (in Latin res means ‘thing') the quantum reality (in German, ‘Wirklichkeit' or actionality) is based on an immaterial and irreducible connectedness, a ‘potentiality' representing a holistic, inseparable, causally undetermined, genuinely creative world with an infinite-valued multiple logic. This, however, as can be demonstrated, constitutes no irreconcilable crash with our present world view."

Dürr, H. P. Max Planck Institut für Physik, Werner Heisenberg Institut, München (2005): The Living and the Nonliving: The Physical Basis of Life. In: Electromagnetic Biology and Medicine 24: 183-184.

(P. 183): "In classical physics the world is considered as a matter-based reality, an arrangement of spatially separated particles, the paths of which in time are uniquely determined by certain dynamic laws. By contrast, modern quantum physics reveals that matter is not composed of matter, but reality is merely potentiality. The world has not an ontic structure, admitting answers to questions like, "What exists?," but rather a holistic, process-type structure, based on fundamental immaterial relations, referring only to questions like, "What happens?" [1]. Material objects and their small constituents, elementary particles, are replaced by "haps," small immaterial happenings, which superimpose each other in a complex wave-like fashion and proceed in time in an open, indeterministic but still nonrandom way. In this more flexible quantum dynamic framework, the macroscopic living and the nonliving are fundamentally alike but differ in the superpositions of large aggregates of the "preliving" immaterial haps."

Dürr, H. P. Max Planck Institut für Physik, Werner Heisenberg Institut, München (2002): Are Biology and Medicine Only Physics? Building the Bridge Between Conventional and Complementary Medicine. Bulletin of Science, Technology & Society 22: 338-351.

(P. 340): "But the new physics requires the introduction of a completely different type of field, abstract expectation or probability field describing various degrees of connectedness, which are immaterial/nonenergetic and rather incomprehensible for us."

'Aber keine einzige wissenschaftliche Theorie nimmt auf immaterielle Faktoren Bezug.'

Abgesehen von seinen zahlreichen mehr oder minder populärwissenschaftlichen Büchern in hohen Auflagen (man schaue einmal bei Amazon nach), sei das von Hans Peter Dürr zusammen mit Fritz-Albert Popp und Wolfram Schommers im Jahre 2000 herausgegebene Buch Elemente des Lebens: Naturwissenschaftliche Zugänge – Philosophische Positionen erwähnt (395 pp. Verlag Die Graue Edition) sowie Dürr und Gottwald (Hg.) (1997): Rupert Sheldrake in der Diskussion. Das Wagnis einer neuen Wissenschaft des Lebens (Scherz-Verlag).

Man fragt sich übrigens, warum Kutschera und Mitarbeiter noch nicht Sturm gelaufen sind gegen Hans Peter Dürr mit seinem immateriellen Verständnis der Quantentheorie in der Wissenschaft und deren Ausdehnung auf die Biologie. Mir hat sich dazu wiederholt der folgende Gedanke aufgedrängt: Könnte der Grund vielleicht darin liegen, dass H. P. Dürr (Mitglied fast aller großen wissenschaftlichen Akademien der Welt, mit Alternativem Nobelpreis ausgezeichnet und 2009 zum Ehrenbürger der Stadt München ernannt), als Wissenschaftler und Persönlichkeit ein paar Nummern zu groß ist für Kutscheras Ad-hominem-Attacken und die seiner Mitarbeiter?

Werner Heisenberg, Nobelpreis für Physik 1932 "for the creation of quantum mechanics, the application of which has, inter alia, led to the discovery of the allotropic forms of hydrogen" [zum folgenden Zitat vgl.: http://www.weloennig.de/Nobelpreistraeger.pdf ]:

(a) "Denn die kleinsten Einheiten der Materie sind tatsächlich nicht physikalische Objekte im gewöhnlichen Sinne des Wortes; sie sind Formen, Strukturen, oder im Sinne Platos, Ideen, über die man unzweideutig nur in der Sprache der Mathematik reden kann." (b) "Die Quantentheorie ist so ein wunderbares Beispiel dafür, dass man einen Sachverhalt in völliger Klarheit verstanden haben kann und gleichzeitig doch weiß, dass man nur in Bildern und Gleichnissen von ihm reden kann. (c) [Die Leitbilder der Religion] "entstammen nicht dem Anschauen der unmittelbar sichtbaren Welt, sondern dem Bereich der dahinter liegenden Strukturen, von dem Plato als dem Reich der Ideen gesprochen hat und über den in der Bibel der Satz steht: Gott ist Geist." Zu einem Kolloquium über die Darwinsche Theorie in ihrer modernen Form ("Zufällige Mutation und Selektion"), in dem die Entstehung der Arten mit der Geschichte der Schifffahrt verglichen wurde (Ruderboot, Segelboot, Dampfschiff etc.) bemerkt Heisenberg: (d) "Beim Durchdenken dieses Vergleichs fiel mir auf, dass der geschilderte Vorgang in der Technik gerade an einem entscheidenden Punkt der Darwinschen Lehre widerspricht; nämlich dort, wo in der Darwinschen Theorie der Zufall ins Spiel kommt. Die verschiedenen menschlichen Erfindungen entstehen ja gerade nicht durch Zufall, sondern durch die Absicht und das Nachdenken des Menschen. Ich versuchte mir auszumalen, was herauskäme, wenn man den Vergleich hier ernster nähme, als er gemeint war, und was dann etwa an die Stelle des Darwinschen Zufalls treten müsste. Könnte man hier mit dem Begriff "Absicht" etwas anfangen?" Absicht statt Zufall ist natürlich ID. Weitere Ausführungen Heisenbergs sind in den Zusammenhängen und Ergänzungen [des Nobelpreisträger-Beitrags] zu finden.

Was geschieht aber, wenn der Fortschritt in den physical sciences nicht im strengen Sinne des Materialismus stattfindet, wie Schawlow, Townes, Wigner, Millikan, Phillips, Sandage, Einstein, Planck, Heisenberg und andere angedeutet bzw. deutlich formuliert haben? "There are more things in heaven and earth, Horatio, than are dreamt of in your [materialistic] philosophy." Der Vorwurf an Szent-Gyoergyi ("I have often been reproached for being a vitalist, mysticist, obscurist, and teleologist...") leitet sehr schön über zum Nobelpreisträger, Hans Spemann (siehe unten "Gegenbeispiele aus der Biologie").

Weitere Punkte zu Physikern unter http://www.weloennig.de/Nobelpreistraeger.pdf

'Aber keine einzige wissenschaftliche Theorie nimmt auf immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug.'

New Scientist - ein 'darwinistisches' Wissenschaftsmagazin, berichtet in seiner Ausgabe vom 22. Oktober 2008 in einem Beitrag von Amanda Gefter:

"….Henry Stapp, a physicist [Professor] at the US Department of Energy's Lawrence Berkeley National Laboratory. They [he and Schwartz] have been developing non-standard interpretations of quantum mechanics to explain how the "non-material mind" affects the physical brain." Link:

http://www.newscientist.com/article/mg20026793.000-creationists-declare-war-over-the-brain.html

Dazu ein paar Literaturhinweise:

Stapp, H. P. (2007): Mindful Universe: Quantum Mechanics and the Participating Observer. (Buch im wissenschaftlichen Springer-Verlag.)

Stapp, H. P. (2009): The Role of Human Beings in the Quantum Universe.

http://www-physics.lbl.gov/~stapp/Stapp_wfut.pdf

Stapp, H. P. (2009): Quantum Mechanical Coherence, Resonance, and Mind.

http://www-physics.lbl.gov/~stapp/stappfiles.html

Und zahlreiche weitere Publikationen zum Thema (siehe die beiden soeben genannten Links).

Da Stapp zusammen mit Schwartz und Beauregard arbeitet und publiziert, erwähne ich die beiden Letzteren hier gleich im Anschluss:

Jeffrey Schwartz, Associate Research Professor of Psychiatry at UCLA School of Medicine (2008): "Materialism needs to start fading away and nonmaterialist causation needs to be understood as part of natural reality." http://www.newscientist.com/article/mg20026793.000-creationists-declare-war-over-the-brain.html http://www.iscid.org/jeffrey-schwartz.php

New Scientist berichtet in der oben schon genannten Ausgabe: "His enthusiasm was met with much applause from the audience gathered at the UN's east Manhattan conference hall on 11 September for an international symposium called  Beyond the Mind-Body Problem: New Paradigms in the Science of Consciousness . Earlier Mario Beauregard, a researcher in neuroscience at the University of Montreal, Canada, and co-author of The Spiritual Brain: A Neuroscientist's Case for the Existence of the Soul [vgl. Anmerkungd2], told the audience that the "battle" between "maverick" scientists like himself and those who "believe the mind is what the brain does" is a "cultural war".

http://www.newscientist.com/article/mg20026793.000-creationists-declare-war-over-the-brain.html?page=2

Schwartz, J. M., Stapp, H. P., and M. Beauregard (2005): Quantum theory in neuroscience and psychology: A neurophysical model of mind-brain interaction. Philosophical Transactions of the Royal Society of London, Series B, 360(1458):1309-27. Full paper

Schwartz, J. M., Stapp, H. P., and M. Beauregard (2004): The volitional influence of the mind on the brain, with special reference to emotional self-regulation, in Beauregard, M. (Ed.), Consciousness, Emotional Self-regulation, and the Brain, Philadelphia, PA: John Benjamins Publishing Company, chapter 7. ISBN 9-02725187-8 .

Schwartz, J. M. and S. Begley (2002): The Mind and the Brain: Neuroplasticity and the Power of Mental Force. Harper.

Weitere Publkationen unter http://www.pitt.edu/~jhs/publications.html ("He is the author of almost 100 scientific publications in the fields of neuroscience and psychiatry http://en.wikipedia.org/wiki/Jeffrey_M._Schwartz )

'Aber keine einzige wissenschaftliche Theorie nimmt auf immaterielle Faktoren Bezug.'

Mario Beauregard, Lab Director, Associate researcher, Departements of Radiology and Psychology, Centre de Recherche en Sciences Neurologiques (CRSN), Centre de Recherche en Neuropsychologie Expérimentale et Cognition (CERNEC), University of Montreal. ("Il est l'auteur de plus d'une centaine de publications et a été choisi par le "World Média Net” comme étant l'un des 100 pioniers du XXIe Siècle.” http://www.iandsquebecintegral.com/beauregard.html )

Aus einem Interview, Harper Collins Publishers:

Question: Is the mind an illusion created by the brain?

Mario Beauregard: Materialists generally say yes. However, they have not proved that. Quite the opposite. They start with that assumption, and then they fit anything they see into it. Non-materialist neuroscience demonstrates that the mind is real and can change the brain. For example, Jeffrey Schwartz, a nonmaterialist UCLA neuropsychiatrist, treats obsessivecompulsive disorder by getting patients to reprogram their brains. Similarly, some of my neuroscientist colleagues at the Université de Montréal and I have demonstrated, via brain imaging techniques, that women and girls can control sad thoughts, men can control responses to erotic films, and people who suffer from phobias such as spider phobia can reorganize their brains so that they lose the fear. Evidence of the mind's control over the brain is actually captured in these studies. There is such a thing as "mind over matter." We do have will power, consciousness, and emotions, and combined with a sense of purpose and meaning, we can effect change.” ttp://www.harpercollins.com/author/AuthorExtra.aspx?displayType=interview&authorID=30251

Richard Conn Henry, Professor in the Henry A. Rowland Department of Physics and Astronomy, The Johns Hopkins University, Baltimore, USA.

Henry, R. C. (2005): The Mental Universe. Nature 436, 29: "The Universe is entirely

mental" … "The Universe is immaterial — mental and spiritual. Live, and enjoy."

Zu zahlreichen weiteren Publikationen von R.C.H. siehe http://henry.pha.jhu.edu/henryDir/publications.html http://henry.pha.jhu.edu/clearer.light.pdf und http://www.nature.com/nature/journal/v436/n7047/full/436029a.html sowie http://en.scientificcommons.org/richard_conn_henry

'Aber keine einzige wissenschaftliche Theorie nimmt auf immaterielle Faktoren Bezug.'

Frank J. Tipler, seit 1987 Professor für mathematische Physik an der Tulane Universität in New Orleans (er "arbeitete an zahlreichen Instituten, unter anderem auch mit Stephen Hawking und Roger Penrose zusammen").

Tipler, F. J. (2003): Intelligent life in cosmology. International Journal of Astrobiology 2: 141-148. Cambridge University Press.

P. 143: Teleology has been completely rejected by evolutionary biologists. This rejection is unfortunate, because, teleology is alive and well in physics, under the name of unitarity. Unitarity is an absolutely central postulate of quantum mechanics, and it has many consequences. One of these consequences is the CPT theorem, which implies that the g-factors of particles and antiparticles must be exactly equal. This equality (for electrons and positrons) has been verified experimentally to 13 decimal places, the most precise experimental number we have. Which is why very few physicists are willing to give up the postulate of unitarity! Furthermore, unitarity is closely related to the law of conservation of energy, and a violation of unitarity has been shown to result usually in the gigantic creation of energy out of nothing. One model (due to Leonard Susskin) of unitarity violation had the implication that whenever a microwave oven was turned on, so much energy was created that the Earth was blown apart. So physicists are very reluctant to abandon unitarity. http://www.math.tulane.edu/~tipler/intelligentlife.pdf

Der erste Satz des obigen Zitats trifft allerdings nur auf die materialistischen Evolutionsbiologen zu. Auf seine zum Teil skurrilen Beiträge wie von 2007/2008: The Physics of Christianity. Taschenbuch, Bantam Dell (Gebundene Ausgabe 2007 bei Double Day Books). Deutsch (2008): Physik des Christentums: Ein naturwissenschaftliches Experiment, Piper, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen.

Empfehlenswert ist sein Buch zusammen mit John D. Barrow (1986 und 1988/1996 Oxford Paperbacks): The Anthropic Cosmological Principle (736 pp.). Und zutreffend ist sein Satz: "I believe that we have to accept the implications of physical law, whatever these implications are. If they imply the existence of God, well then, God exists."

http://wissenschafts-news.blog.de/2008/07/24/frank-j-tiplers-die-physik-des-christent-4491547/trackbacks/1/#trackbackForm http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_J._Tipler

Unitarity http://en.wikipedia.org/wiki/Unitarity_(physics)

'Aber keine einzige wissenschaftliche Theorie nimmt auf übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug.'

Ein paar Gegenbeispiele aus Mathematik und Physik
zur Behauptung, dass keine einzige wissenschaftliche Theorie auf immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug nimmt:

Granville Sewell (Professor of Mathematics University of Texas, El Paso) (2000): A Mathematician's View of Evolution. The Mathematical Intelligencer 22: 5-7, Springer-Verlag. Siehe auch seinen Beitrag (2005): A Second Look at the Second Law auf dem Instituts-Server http://www.math.utep.edu/Faculty/sewell/articles/article.html und Appendix D: Can ANYTHING Happen in an Open System? seines Buchs The Numerical Solution of Ordinaty and Partial Differential Equations, John Wiley & Sons (http://www.math.utep.edu/Faculty/sewell/articles/appendixd.pdf). Aus seinem Beitrag "A Second L ook..." hier nur ein kurzer Auszug (er setzt sich auch in diesem Essay für den intelligenten Ursprung des Universums und des Lebens ein):

"Science has been so successful in explaining natural phenomena that the modern scientist is convinced that it can explain everything, and anything that doesn't fit into this model is simply ignored. It doesn't matter that there were no natural causes before Nature came into existence, so he cannot hope to ever explain the sudden creation of time, space, matter and energy and our universe in the Big Bang. It doesn't matter that quantum mechanics is based on a "principle of indeterminacy", that tells us that every "natural" phenomenon has a component that is forever beyond the ability of science to explain or predict, he still insists nothing is beyond the reach of his science. ... [Nach Hinweis auf den 2. Hauptsatz der Thermodynamik zur Wahrscheinlichkeitsfrage] But one would think that at least this would be considered an open question, and those who argue that it [the evolution of Life] really is extremely improbable, and thus contrary to the basic principle underlying the second law, would be given a measure of respect, and taken seriously by their colleagues, but we aren't.

Was G. Sewell's Beiträge auf dem offiziellen Server seines Instituts und seiner Universität anlangt, so liegen hier noch einige wichtige Sperrungsaufgaben für Herrn Kutschera und Mitarbeiter bereit, ebenso im Falle von Michael J. Behe (siehe unter http://www.lehigh.edu/~inbios/faculty/behe.html ). Beim nächsten Autor, Robert J. Marks II, haben das allerdings schon andere für sie besorgt.

Robert J. Marks II (Distinguished Professor of Electrical and Computer Engineering, Baylor University) und William A. Dembski (Research Professor in Philosophy, Southwestern Seminary) vom Evolutionary Informatics Lab http://www.evoinfo.org/ : Ankündigung 20 January 2009: Two forthcoming peer-reviewed pro-ID articles in the math/eng literature :

William A. Dembski and Robert J. Marks II (2009): Conservation of Information in Search: Measuring the Cost of Success (in press).

Abstract: Conservation of information theorems indicate that any search algorithm performs on average as well as random search without replacement unless it takes advantage of problem-specific information about the search target or the search-space structure. Combinatorics shows that even a moderately sized search requires problemspecific information to be successful. Three measures to characterize the information required for successful search are (1) endogenous information, which measures the difficulty of finding a target using random search; (2) exogenous information, which measures the difficulty that remains in finding a target once a search takes advantage of problem-specific information; and (3) active information, which, as the difference between endogenous and exogenous information, measures the contribution of problem-specific information for successfully finding a target. This paper develops a methodology based on these information measures to gauge the effectiveness with which problem-specific information facilitates successful search. It then applies this methodology to various search tools widely used in evolutionary search.

(P. 1 of pdf draft:) "Such [novel] information does not magically materialize but instead results from the action of the programmer who prescribes how knowledge about the problem gets folded into the search algorithm.”

William A. Dembski and Robert J. Marks II (2009): The Search for a Search: Measuring the Information Cost of Higher Level Search (in press).

Abstract: Many searches are needle-in-the-haystack problems, looking for small targets in large spaces. In such cases, blind search can stand no hope of success. Success, instead, requires an assisted search. But whence the assistance required for a search to be successful? To pose the question this way suggests that successful searches do not emerge spontaneously but need themselves to be discovered via a search. The question then naturally arises whether such a higher-level "search for a search” is any easier than the original search. We prove two results: (1) The Horizontal No Free Lunch Theorem, which shows that average relative performance of searches never exceeds unassisted or blind searches. (2) The Vertical No Free Lunch Theorem, which shows that the difficulty of searching for a successful search increases exponentially compared to the difficulty of the original search.

Siehe dazu auch Dembskis wissenschaftliche Bücher wie:

Dembski, W.A. (2001): No Free Lunch: Why Specified Complexity Cannot Be Purchased without Intelligence. 336 pp. Rowman & Littlefield Publishers. Lanham.

Dembski, W .A. und M. Ruse (2004): Debating Design. From Darwin to DNA. Cambridge University Press. (Peer-reviewed, ausführliche Diskussionen zu ID.)

Dembski, W .A. (ed.) (2004): Uncommon Dissent – Intellectuals who find Darwinism unconvincing. ISI Books, Wilmington, Delaware. 14 Beiträge, u.a. von Michael J. Denton (p.

174: "I am now quite convinced that the discovery that the protein folds are natural forms is only the beginning of what may turn out to be a major Platonic revision of biology, and an eventual relocation of biological order away from genes and mechanisms and back into nature – where it resided before the Darwinian revolution.”)

Siehe dazu auch:

Denton, M. J. and J. C. Marshall (2001): The laws of form revisited. Nature 410: 411. Und: Denton, M. J., Marshall, C. J. and M. Legge (2002): "Protein Folds as Platonic Forms," Journal of Theoretical Biology 219: 325-342.

Siehe weiter Dentons Bücher (1986): Evolution - A Theory in Crisis (Adler and Adler) und (1998 und 2002): Nature's Destiny: How the Laws of Biology Reveal Purpose in the Universe (The Free Press).

'Aber keine einzige wissenschaftliche Theorie nimmt auf übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug.'

FAZ, Leitartikel vom 8. Juli 2007: Formen des Nichtwissens: …Auf der ganzen Welt gibt es vielleicht einige hundert Astronomen und Mathematiker, die nachprüfen können, was an Caldwells Berechnungen dran ist. Und immer öfter müssen sie zu unerklärlichen Phänomenen Zuflucht nehmen, um ihre kühnen Theoriegebäude zu stützen. Die Namen, die sie diesen Phänomenen geben - "Dunkle Materie", "dunkle Energie", "Schwarze Löcher" -, sagen deutlich: Hier tappt die Wissenschaft im Dunkeln.

Nicht anders ist es in der Quantenphysik, die zwar so eindrucksvolle technische Errungenschaften wie Laser und Computerchips ermöglicht hat, deren Theorien aber längst die Grenze zur Metaphysik überschritten haben. Die "Teilchen", von denen da die Rede ist, haben nichts mehr mit Materie zu tun. Schon für Max Planck war Geist der "Urgrund aller Materie". Die String-Theoretiker von heute träten auf wie "die Heiligen der letzten Tage der Physik", hieß es vor einiger Zeit im "Spiegel". Edward Witten, ihr wichtigster Exponent, entwickelte die "M Superstring-Theorie". Das "M" stehe, wie er verriet, für Magie, Matrix oder Mysterium - wie man wolle.

Und ein kleiner Sprung in die Geschichte:

Isaac Newton (nach wie vor regelmäßig auf Platz 1 der größten Naturwissenschaftler der Welt) an Richard Bentley (25 February 1693, Datum gemäß

R. Westfall) zur Gravitation:

"It is unconceivable that inanimate brute matter should (without the mediation of something else which is not material) operate upon and affect other matter without mutual contact; as it must if gravitation in the sense of Epicurus be essential and inherent in it. And this is one reason why I desired you would not ascribe innate gravity to me. That gravity should be innate inherent and essential to matter so that one body may act upon another at a distance through a vacuum without the mediation of any thing else by and through which their action or force may be conveyed from one to another is to me so great an absurdity that I believe no man who has in philosophical matters any competent faculty of thinking can ever fall into it. Gravity must be caused by an agent acting constantly according to certain laws, but whether this agent be material or immaterial is a question I have left to the consideration of my readers.”

Isaac Newton gibt klar zu verstehen, dass für ihn this agent "immaterial" ist:

"Und da dies alles so wohl eingerichtet ist, wird es nicht aus den Naturerscheinungen offenbar, dass es ein unkörperliches, lebendiges, intelligentes und allgegenwärtiges Wesen geben muss, welches im unendlichen Raume, gleichsam seinem Empfindungsorgane, alle Dinge in ihrem Innersten durchschaut und sie in unmittelbarer Gegenwart völlig begreift, Dinge, von denen in unser kleines Empfindungsorgan durch die Sinne nur die Bilder geleitet und von dem, was in uns empfindet und denkt, geschaut und betrachtet werden?" (Aus: Newtons Optik oder Abhandlung über Spiegelungen, Brechungen, Beugungen und Farben des Lichts (1704).

Siehe weiter die Ausführungen in seinem buchstäblich epochemachenden naturwissenschaftlichen Werk Mathematische Prinzipien der Naturlehre unter "Nobelpreisträger".

Betty Jo Teeter Dobbs und Margaret Jacobs (1998) (Buch zu folgendem Thema): Newton and the Culture of Newtonianism, p. 59):

"Newton had insisted that matter itself was passive and that the forces in nature ... were active principles ... The active principles operated only between and among the particles of passive matter and were not attached directly to matter itself. To incorporate the forces into matter would make matter active in its own right and would make it independent of the Deity. Such an active matter would be self-starting and self-organizing and would have no need of divine powers to set it in motion or to guide its small particles into complex forms. A concept of an active matter would lead straight to atheism, in Newton's opinion.... (However), for many eighteenth-century thinkers the very concept of matter came to be centered on the forces that Newton had tried to keep separate from it. The result was just as Newton had predicted: the concept of an active matter with forces incorporated into it did lead straight to atheism, the most notorious case being that of Julian de La Mettrie, whose Man a Machine in 1748 shocked even the French philosophers."

Alan Gabbey kommentiert Newtons Verständnis zu "non-corporeal active powers” im Cambridge Companion to Newton wie folgt (2002, p. 339, I. Bernard Cohen and George E. Smith, eds., Cambridge University Press):

”But for Newton the mathematical way went hand-in-hand with a denial of mechanistic necessity, a denial of a purely corporeal world and an insistence on the existence of non-corporeal active powers, at work under God's stewardship, and a deep antipathy to the dogmatic assurance of the Cartesians and others who claimed that in a mechanical universe the causes of phenomena are already known ....”.

Newtons Auffassungen werden auch ausführlich in den Arbeiten von Ed Dellian diskutiert (2007): Die Rehabilitierung des Galileo Galilei, sowie Samuel Clarke: Der Briefwechsel mit G. W. Leibniz von 1715/1716 (übersetzt und mit einer Einführung, Erläuterungen und einem Anhang herausgegeben von Ed Dellian, Felix Meiner Verlag, Hamburg, 1990).

Zur Dokumentation einer ganzen Reihe weiterer Pioniere der Naturwissenschaft, die in der Wissenschaft ebenfalls auf übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug nehmen, siehe die Darstellung von David Coppedge unter http://creationsafaris.com/wgcs_toc.htm (allerdings mit einigen Abstrichen zu dessen Kreationismus).

'Aber keine einzige wissenschaftliche Theorie nimmt auf übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug.'

Die Physiker Walter Heitler (ein paar Punkte von ihm unten), Max Thürkauf, Fritz Albert Popp, Gerald L. Schroeder sollten hier zumindest noch erwähnt sein (vielleicht auch Walter Thirring, David Bohm, Owen Gingerich, Albrecht Kellner, Wilfrid Balk, Stephen M. Barr). Überdies könnte man diese Fragen vielleicht noch mit einem Essay zu den Themen Information, Wellen und Felder ergänzen.

Bei einigen (aber keineswegs allen!) Physikern ist mir nebenbei bemerkt jedoch aufgefallen, wie übervorsichtig sie mit dem Begriff "Gottesbeweis" umgehen. Zu einem Interview mit Albrecht Kellner in den Salzburger Nachrichten vom 20. 8. 2008 mein folgender kleiner Kommentar aus einer Mail an ein paar ID-Freunde und Interessenten (geringfügig verändert):

So interessant das Interview ist, ich staune immer wieder darüber, dass kaum jemand in solchen Interviews wagt, von einem "Gottesbeweis" zu sprechen, obwohl er doch genau das empfindet (wenn Kellner z. B. von "Hinweisen" spricht und weiter sagt "Es gibt extrem starke Argumente dafür, dass es Gott war, der alles erschaffen hat" oder "Es scheint, wir leben in einem "Designerkosmos", in dem sich jemand sehr viele Gedanken darüber gemacht hat, dass das alles funktioniert." Oder:...."... Hinweise, die so stark sind, dass es rechnerisch kaum möglich erscheint, dass es keinen Gott gibt"). Und Paulus genau diesen Gedanken in Römer 1 auch so vermittelt:

(Römer 1:19-20) ". . .weil das, was man von Gott erkennen kann, unter ihnen offenbar ist, denn Gott hat es ihnen offenbar gemacht. Denn seine unsichtbaren [Eigenschaften] werden seit Erschaffung der Welt deutlich gesehen, da sie durch die gemachten Dinge wahrgenommen werden, ja seine ewigwährende Macht und Göttlichkeit, so daß sie unentschuldbar sind..."

Das Denken scheint durch den Absolutheitsanspruch der materialistischen Philosophie in der Frage "Gottesbeweis" in der Wissenschaft irgendwie gehemmt oder blockiert zu sein.

Albrecht Kellnerns Einwand: "Das wäre so, als würde man die Struktur einer Mauer untersuchen und dann wissen wollen, wer der Architekt ist." - Aber dass "die Mauer" der Beweis für die Existenz eines Architekten ist, ist doch wohl unbestreitbar. Selbst "Die Mauer" liefert uns also schon den "Architekten-Beweis". Und man kann natürlich aufgrund der Architektur auch Einiges über den Architekten sagen. Und überhaupt: Was ist, wenn nur EINER in Frage kommt? Selbstverständlich brauchen wir unbedingt weiter auch Seine Offenbarung in der Bibel ganz im Sinne Keplers, dass sich Gott "auf zweierlei Art offenbart hat: In der heiligen Schrift durch die Zunge, in der Natur durch seinen Finger." Die Offenbarung in der Natur reicht für eine (volle) Identifikation also nicht aus, sowenig wie "die Mauer" viele weitere Fragen zum Architekten beantworten kann. Und zur Frage "Warum" kann nur Er selbst die Antwort geben. Also Zustimmung zu Kellner: "... Denn das Warum, also die Frage nach der Bedeutung des Universums und dem Sinn meines Lebens, kann die Physik nicht klären." …..

Salzburger Nachrichten: "....Welche Hinweise auf Gott gibt es denn sonst noch?"

Albrecht Kellner: "Zum Beispiel sämtliche Naturkonstanten, etwa die Gravitationskonstante. Oder die so genannte starke Kernkraft und das alles. Alles ist so eingestellt, dass am Ende die Bedingungen für organisches Leben und damit unsere Existenz entstehen konnten. Da müssen unendlich viele Variablen zusammenpassen. Der berühmte Forscher Dyson Freeman hat dazu gesagt: "Je mehr ich den Aufbau des Universums studiere, desto mehr habe ich den Eindruck, dass es von unserem Kommen gewusst haben muss.""

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