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(Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von Dr. W-E Lönnig)

Wolf-Ekkehard Lönnig:

Last Update 5. August 2010: neu ist der Teil 2 ab p. 113 (frühere Updates zum ersten Teil siehe p. 112).
Einige zumeist kleinere orthographische Korrekturen am 13. 12. 2011.

"Die Affäre Max Planck", die es nie gegeben hat

Diffamierungspolitik, weltanschauliche Motivation und (Berufsverbots-)Ziel der AG Evolutionsbiologie

Teil 1 (pp. 1-112): unverändert, Teil 2 mit Daten zur neuen Situation der AG Evolutionsbiologie


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Teil 3e ab Seite 54

3. Exemplarische Detailanalyse der Rechtfertigungsversuche zur Sperrung der MPIZ-Internetseite (zu pp. 232-235 und mit dem unten wiedergegebenen Beitrag von Markus Rammerstorfer zum PDF- und HTML-Dokument insgesamt etwa 50 Punkte)


Ein paar Beispiele aus der Biologie (sensu lato):

Die oben schon genannten Autoren J. M. Schwartz and M. Beauregard (2008) sowie Denton, Marshall und Legge (1986, 1998, 2001, 2002) kann man natürlich auch hier einordnen.

Stephen C. Meyer (2004): The Origin of Biological Information and the Higher Taxonomic Categories. Proceedings of the Biological Society of Washington 117: 213-239. Siehe zu dieser Peer-Review-Publikation weiter die beiden Beiträge von Christoph Heilig (2007a): Der Fall Richard Sternberg http://www.wort-und-wissen.de/index2.php?artikel=disk/d07/1/d07-1.html , Neukamms Kommentar dazu http://www.evolutionsbiologen.de/sternberg.pdf sowie Heilig (2007b): Sternberg, Neukamm und kein Ende , Einige Anmerkungen zur Debatte http://evolution-schoepfung.blogspot.com/2007/07/sternberg-neukamm-und-kein ende.html

Kurz zum Inhalt von Meyers Artikel: "Meyer argues that competing materialistic models (Neo-Darwinism, Self Organization Models, Punctuated Equilibrium and Structuralism) are not sufficient to account for origin of the information necessary to build novel animal forms present in the Cambrian Explosion. He proposes intelligent design as an alternative explanation for the origin of biological information and the higher taxa.” – Siehe dazu weiter: Peer-Reviewed & Peer-Edited Scientific Publications Supporting The Theory Of Intelligent Design (Annotated) http://www.discovery.org/a/2640 .

Siegfried Scherer und Reinhard Junker (2003): Evolution. In: Enzyklopädie Naturwissenschaft und Technik, 8. Ergänzungslieferung, Februar 2003, Ecomed Verlagsgesellschaft AG & Co.KG, Landsberg/Lech, Sonderdruck 1-10. Wir lesen zum Thema Evolutionskritik und alternative Deutungsansätze p. 9:

"Die Evolutionsanschauung wird generell als einzige mögliche Rekonstruktion der Geschichte des Lebens angesehen, deren wesentliche Fragen gelöst sind. Es ist daher unerwartet, dass eine zunehmende Zahl von Naturwissenschaftlern ernsthafte Kritik an bisher weitgehend akzeptierten Varianten der Evolutionslehre zu äußern beginnt (z.B. BEHE 1998, CARROLL 2000, LEIGH 1999; NELSON 2003).

Es gibt darüber hinaus auch eine Minderheit von Biologen, die der unter Kap. 6.1 genannten naturalistischen Grundvoraussetzung nicht folgen wollen, sondern die vorliegenden Daten ausdrücklich unter der Voraussetzung der Erschaffung genetisch polyvalenter Stammformen deuten. An diesen wirken die in Kap. 3 beschriebenen, empirisch darstellbaren Variationsmechanismen, die einerseits zur Artenvielfalt, andererseits auf lange Sicht aber auch zu einer Verarmung des Genpools führen. In diesem Sinne versteht sich die Grundtypenbiologie als Arbeitshypothese in der Ursprungsforschung, die viele Befunde der kausalen Evolutionsforschung interpretieren und auch zu neuen Forschungen anregen kann. Im Gegensatz zu bestimmten Spielarten des amerikanischen Kreationismus [von den Verfassern fett] wird jedoch deutlich gemacht, dass hierbei eine Grenzüberschreitung in den weltanschaulichen Bereich erfolgt. Als Indizien für eine Deutung des Lebens auf dem Hintergrund einer Schöpfung gelten neuerdings "Design-Merkmale", deren Entstehung durch bekannte Variationsmechanismen nicht erklärt ist oder deren Konstruktionsmerkmale ausgefallener sind, als die Funktion der betreffenden Struktur erwarten lässt. Im Rahmen der "Design-Theorie" wird versucht, solche Merkmale scharf zu definieren und damit einer Prüfung zugänglich zu machen (DEMBSKI 1998)."

Wenn von Wissenschaftsphilosophen vielfach zurecht gezeigt wurde, "dass Ursprung und Geschichte des Lebens nicht ohne weltanschauliche Grenzüberschreitungen erforscht werden können", dann gilt das selbstverständlich auch für den Naturalismus, denn 'alle auf dieser Basis gegründeten Aussagen stehen unter dem Vorbehalt der Richtigkeit der naturalistischen Voraussetzung'.

Wir finden also beim Evolutionsthema in der wissenschaftlichen Theorienbildung Grenzüberschreitungen in beiden Richtungen und im vorliegenden Beitrag von Scherer und Junker nimmt eine wissenschaftliche Theorie in der Enzyklopädie Naturwissenschaft und Technik mit der Erschaffung genetisch polyvalenter Stammformen in einer Grenzüberschreitung auf übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug.

Der renommierte Botaniker Focko Weberling, ein Troll-Schüler, publizierte eine positive Rezension des Buches von Junker und Scherer (2001) Evolution – Ein kritisches Lehrbuch im Jahre 2002 in der Fachzeitschrift Flora 197: 490-491. Wir lesen unter anderem (pp. 490/491):

"Die Verf. betonen (S. 20): "Auf Ursprungsfragen sind naturwissenschaftliche Erkenntnismethoden nur beschränkt anwendbar. Wesentliche Informationen liefern hier Indizien, die einer Interpretation bedürfen." Daraus folgt: "Vom erkenntnistheoretischen Standpunkt sind Evolutions- und Schöpfungsanschauungen insofern gleichberechtigt, als beide einerseits auf allgemeinen philosophischen oder religiösen Prämissen beruhen und andererseits Bezüge zu objektiven Daten herstellen und zu Erkenntniszuwachs führen können."… "In den Teilen II bis IV werden vielfältige Befunde aus Biologie und Paläontologie wiedergegeben, die gewöhnlich als Hinweise auf eine Makroevolution gedeutet werden - Interpretationen, die hier kritisch betrachtet werden. Teil II "Grundbegriffe der Evolutions- und Grundtypenbiologie" stellt unter dem Thema "Artbegriffe und Taxonomie" angesichts "der Unschärfe der bisher vorgeschlagenen Artbegriffe" die auf FRANK L. MARSH zurückgehende Kategorie des Grundtyps vor, die sowohl die Kriterien der genetischen als auch der morphologischen Artbegriffe berücksichtigt. …

Das Buch vermittelt durch ein breites Spektrum zumeist gut erklärter naturwissenschaftlicher Befunde eine beachtliche Fülle aufschlußreicher Informationen. Das gilt auch für die kritischen Kommentare! Der Text ist sorgfältig und klar gefaßt und wird durch zahlreiche gute mehrfarbige Abbildungen und Schemata ergänzt, auf die bisweilen etwas stärker Bezug genommen werden könnte."

Die "Grundtypenbiologie" rechnet mit der Erschaffung genetisch polyvalenter Stammformen (wie oben schon hervorgehoben) – und im Sinne der Genesis – natürlich mit einer teleologischen Ursache, auf welche ich an einer Stelle wie folgt Bezug genommen habe (2008, p. 28 vgl. http://www.weloennig.de/Giraffe_Erwiderung.1a.pdf ):

"Now, the creationist assumption that there are no mosaic forms with some intermediate characters is as false as the evolutionary and Platonic views of the (living) world that there are only intermediates. The gaps at least between the higher systematic categories are real, but in many cases the distances are definitely not as large as once assumed by many creation scientists and on the genetic level also by almost all evolutionists (see the topic "genetic conservation” in http://www.weloennig.de/DynamicGenomes.html ). Evidently, there was (and is) much more elegant simplicity, unity and order in complexity as well as an unfathomable abundance of thoughts in the ingenious and prolific mind of the Designer than humans have imagined or can ever envisage (Psalm 139: 17-18).”

In diesem Zusammenhang könnte man vielleicht auch die Beiträge von mehreren evolutionskritischen Autoren in der Biologielehrer-Fachzeitschrift Praxis der Naturwissenschaften erwähnen.

Kutschera beklagte in seinem Buch Streitpunkt Evolution 2004, p. 150, Folgendes:

"Trotz dieser wenig positiven Aufnahme der Thesen unserer christlich-religiösen "Theo-Biologen" [in einem Lehrgang zur Lehrerfortbildung] wurde über den Tagungsleiter K.-H. Scharf erreicht, dass einige Beiträge in der Zeitschrift Praxis der Naturwissenschaften/Biologie (PdN) veröffentlicht wurden. Das Heft 6/49. Jahrgang 2000 der PdN lief unter dem Titel "Evolution und Schöpfung". In diesem speziellen Themenheft einer angesehenen deutschen Biologielehrer-Fachzeitschrift wurden vier ausgearbeitete Tagungs-Referate der W+W-Mitglieder R. Junker, H. Binder, H. Ullrich und (als Ersatz für den Beitrag von M. Brandt) von S. Hartwig-Scherer publiziert."

Neuester Beitrag von Reinhard Junker (2009): Mosaikformen – Gibt es "Connecting Links"? Praxis der Naturwissenschaften Heft 6/49: 17-21, in welchem Paper mehrmals auf die Schöpfungslehre und das Grundtypenkonzept Bezug genommen wird, z. B. p. 21:

"Zweifellos bestehen beispielsweise zwischen Archaeopteryx und möglichen Reptilienvorfahren einerseits und weiteren fossilen Vögeln andererseits deutliche Unterschiede, so dass eine Abgrenzung als eigener Grundtyp gerechtfertigt ist. In schöpfungstheoretischer Perspektive kann erwartet werden, dass einzelne Merkmale im Sinne eines "Baukastensystems" frei kombiniert werden können. Die Existenz unterschiedlicher Mosaikformen, die nur unter Annahme einer erheblichen Zahl von Konvergenzen in Stammbaumschemata gebracht werden kann, läßt sich in diesem Sinne deuten. Die Formenvielfalt erscheint vielfach eher netzförmig als baumförmig miteinander verknüpft (beispielhaft wird dies in [7] für die Pflanzenwelt des Devons dargestellt). Man kann mit Spannung erwarten, ob die weitere paläontologische Forschung Funde zutage fördern wird, die eher zu einem Netzschemavon Ähnlichkeitsbeziehungen oder eher zu einem Baumschema passen werden."

Hans Spemann (Nobelpreis für Physiologie oder Medizin 1935 "for his discovery of the organizer effect in embryonic development").

Das ausführliche Zitat mit dem Schlüsselgedanken "...dass diese Entwicklungsprozesse, wie alle vitalen Vorgänge...in der Art ihrer Verknüpfung mit nichts so viel Ähnlichkeit haben wie mit den vitalen Vorgängen, von denen wir die intimsten Kenntnisse haben, den psychischen" stammt aus dem Schlusswort seines Buches von 1936: Experimentelle Beiträge zu einer Theorie der Entwicklung. Joachim Illies kommentiert (1976, pp. 169/170) dieses Wort von Spemann wie folgt: "Auch hier zwingt die wissenschaftliche Redlichkeit einen erfahrenen Forscher bei der Beschreibung der eigentlichen Besonderheit des Lebens den Panzer der mechanistischen Interpretationszwänge zu sprengen und sich zu einem Bild zu bekennen, das über alle äußeren Zwecke der Teile hinausreicht und ein in sich selbst geschlossenes Ganzes, eine Gestalt meint. Dass er dafür das Bild der "psychischen Vorgänge", also die Seeled2) wählte, musste vielen seiner Fachgenossen geradezu als Herausforderung gelten. So bemerkte denn auch der Freiburger Zoologe OTTO KÖHLER – von Portmann auf dieses SPEMANN-Zitat hingewiesen – streng und missbilligend: "Portmann, diesen Satz hätte Spemann nicht schreiben dürfen!"" Siehe weitere Punkte zu Spemann unter http://www.weloennig.de/Nobelpreistraeger.pdf .

Sir John Eccles (siehe zum Beispiel: http://nobelprize.org/nobel_prizes/medicine/laureates/1963/eccles-bio.html ) (Nobelpreis für Physiologie oder Medizin zusammen mit A. Hodkin und A. Huxley 1963 "for their discoveries concerning the ionic mechanisms involved in excitation and inhibition in the peripheral and central portions of the nerve cell membrane") hat in seinen wissenschaftlichen Arbeiten immaterielle Theorien vertreten, was ihm entsprechend die ständige Kritik materialistischer Philosophen (bis heute) einbrachte, zum Beispiel in diesem Beitrag:

"Eccles lehnte einen strikten Materialismus, also die Position, das Bewusstsein lasse sich auf rein physikalische und chemische Prozesse zurückführen, ab. Er verglich etwa das Gehirn mit einem Computer und das "Ich" mit dessen Programmierer. Seine Vorstellung von der Interaktion zwischen Gehirn und immateriellem Bewusstsein stellte Eccles in den 1970er Jahren zusammen mit dem Philosophen Karl Popper in dem Buch The Self and its Brain vor (deutsch: Das Ich und sein Gehirn) (siehe http://de.wikipedia.org/wiki/John_Carew_Eccles ).

Hier sei zunächst an einige seiner Bemerkungen aus http://www.weloennig.de/Nobelpreistraeger.pdf erinnert.

(a) "If you do not believe in purpose and design, then you can argue that this is just chance and necessity. But it is silly to be caught with chance and necessity for your existence. ...They [the 'naturalists', i.e. the adherents of the synthetic theory of evolution] need a little more humility. They need the humility to think that we are all in this together – all life and, of course, all human beings, and that they are part of the great creation plan."
(b) "[I]f you look at the whole evolutionary process from the Big Bang onwards – the evolution of the cosmos and the evolution of biological life – I have a feeling that it all seems to make sense. It was as if there was a purpose in it all with...some kind of purposive goal in the whole creative process. And this leads to the incredible creation of each of us as human selves along with the whole biological side of us. ...So how does this relate to the Big Bang? Well, there seems to be some purpose, some deeper meaning to it all. There must be a divine planthe Anthropic Principle. This divine plan came through this whole immense cosmos."
(c) "But the conscious self is not in the Darwinian evolutionary process at all. I think it is a divine creation." "And this [the conscious self] is a creation, a loving creation...This is a loving Creator giving us all these wonderful gifts."

Siehe die Literaturangaben und auch weiteren Ausführungen unter http://www.weloennig.de/Nobelpreistraeger.pdf

In seinem Buch The Human Psyche (ebenfalls im wissenschaftlichen Springer-Verlag, 1980) bemerkt er unter anderem (p. 252). :

"…I myself have also the strong belief that we have to be open to the future. This whole cosmos is not just running on and running down for no meaning. In the context of Natural Theology I come to the belief that we are creatures with some supernatural meaning that is as yet ill defined. We cannot think more than that we are all part of some great design, which was the theme of my first Gifford series (Eccles, 1979 a). Each of us can have the belief of acting in some unimaginable supernatural drama.”

'Aber keine einzige wissenschaftliche Theorie nimmt auf übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug.'

Joachim Illies (bis 1982 Direktor am Max-Planck-Institut für Limnologie, Plön und Professor für Zoologie an der Universität Gießen): Siehe sein Buch zum Darwinismus und der Synthetischen Evolutionstheorie Der Jahrhundert-Irrtum mit dem Untertitel Würdigung und Kritik des Darwinismus. Umschau Verlag 1983, Frankfurt am Main.

Hier nur ein paar Andeutungen (p. 88): "Die Sinnfrage ist also auch in der Biologie wieder zu stellen, ja sie sollte die eigentliche Krönung biologischer Forschung sein" (von Illies kursiv). Und pp. 82/83:

"Schließlich aber (so zeigte vor allem A. Portmann) sind alle von Darwin erwähnten Faktoren völlig ungeeignet, um die über den Erhaltungswert hinausgehenden Merkmale der Lebewesen – ihre »Darstellungswerte«, wie Gestalt, Muster, Farbenpracht und Harmonie sowie ihre »Innerlichkeit« – zu erklären oder auch nur zuzulassen.

So wären also die Evolutionsfaktoren des Darwinismus einfach falsch? Nein -das wird kein Biologe behaupten wollen. Aber der Geltungsbereich dieser Faktoren, nämlich ihr umfassender Alleinvertretungsanspruch muß bestritten werden. Für die das gegebene Thema des Typus variierende Evolution, für eine ihrer zwei Wirkungsweisen also, nämlich für den Artenwandel im Umkreis etablierter Gestalten (für die »Ausschmückung des Typus«, H. Driesch) haben diese Faktoren durchaus einen gewissen Erklärungswert wenigstens solange man nicht dogmatisch auf dem unwissenschaftlichen Begriff des »Zufalls« besteht. Wie aus dem Urhasen der heutige Hase und das Kaninchen wurden, das mag mit Selektion der Mutanten und mit Isolation der Resultanten hinlänglich und biologisch eindeutig zu beschreiben (wenn auch nicht letztlich zu erklären) sein. Aber der Erklärungsversuch, ja schon der Beschreibungsversuch entartet zur Groteske, wenn mit Hilfe der Darwin-Faktoren auch die qualitative Evolution, also die verwandtschaftliche Abfolge vom Einzeller über Fisch und Reptil zum Säugetier oder gar die Menschwerdung im »Tier-Mensch-Übergangsfeld« (G. Heberer) als »völlig befriedigend« bezeichnet und als »zwangsläufiger Prozeß« dargestellt wird!

Erinnern wir uns wieder der zwei grundsätzlich verschiedenen Weisen von Evolution, die sich aufzeigen ließen, so wird nun klar, daß der Darwinismus allenfalls für die Mikro-Evolution taugt, während er für die Makro-Evolution, die zu neuen Typen führte, völlig überfordert ist. Hier bei den Typensprüngen und Qualitätsstufen muß also weiter gesucht werden…"

Und seine Antwort (pp. 84/85, kursiv wieder von Illies): "…nur in einer Selbstüberschreitung der Biologie könnte die letzte Antwort auf unsere Frage gewonnen werden. Das haben in unserem Jahrhundert sowohl C. L. Morgan und A. N. Whitehead wie nur ein wenig später P. Teilhard de Chardin deutlich gemacht, als sie am Ende biologischer Deutungen zu der letzten Aussage vorstießen, in der sich der Kreis naturphilosophischer Überlegungen wieder schließt: "Evolution ist der Wille Gottes"."

Die Evolutionsthematik spricht Illies auch in seiner Arbeit von 1982 an: Das Geheimnis der grünen Planeten (ebenfalls Umschau Verlag), so z. B. pp. 119/121:

"Stammt der Mensch vom Affen ab, weil einst einer Affenart der Sprung zum ganz anderen, überlegenen, unspezialisierten und daher jeder wechselnden Umwelt angepassten vernünftigen Lebewesen gelang, aus "Zufall" oder aus ordnender Absicht des Konstrukteurs, der hinter dieser Typenfolge steht? Oder darf man auch umgekehrt denken: Stammt der Affe vom Menschen ab, weil dieses unspezialisierte, aufrecht gehende, denkende Lebewesen in seiner Geschichte der letzten 30 Millionen Jahre immer wieder Seitenzweige abgab, die sich an das Baumleben, das Steppenleben, die Höhle anpassten, ihre zunächst vorhandene geistige Fähigkeit teilweise einbüßten und so zu Affen wurden (Diese Deutung könnte uns immerhin erklären, warum jugendliche Affen so viel menschenähnlicher sind als die erwachsenen.)"

Weiter sei hier Illies' Buch von 1976 Das Geheimnis des Lebendigen zu Leben und Werk des Biologen Adolf Portmann erwähnt (Kindler Verlag GmbH, München), Portmann wäre übrigens ein weiteres umfangreiches Thema für sich. Just a glimpse (pp. 223/224):

Portmann: "Wer an einer Grenze steht, blickt auch schon über diese Schranken hinweg in ein anderes Land." Illies: "Solche Aufbrüche in ein anderes Land waren die großen Etappen in Portmanns Biologie: die organische Stilkunde der tierischen Gestalt und die Hereinnahme des Geistigen in die Beschreibung des Menschen." Es ging in den Eranos-Tagungen ab 1946 u. a. darum, "die Schranken zwischen den sogenannten Natur- und Geisteswissenschaften aufzuheben" Olga Fröbe-Kapteyn zitiert nach Illies (p. 225).

Oder pp. 166/167 zum Themenkreis "Innerlichkeit als die dem Lebendigen eigentümliche Dimension oberhalb der mechanischen Funktion der Apparate und als Manifestation dieser Innerlichkeit [der] Darstellungswert der Gestalten, in dem jede elementare Notwendigkeit überschritten wird [kursiv im Original], kommentiert Joachim Illies: "Das sind ungewohnte, ja unbequeme Töne im Raum der Zoologie, durchaus geeignet, den neodarwinistischen Burgfrieden zu stören und die Fragwürdigkeit der mit Selektionswert und Mutationsdruck nur unzureichend erklärten Phänomene aufzurühren. Wer mit Begriffen wie Innerlichkeit und Selbstdarstellung die Grenzen dessen überschreitet, wonach in der Fachzoologie gefragt werden darf, bekommt den Widerstand der Zunft zu spüren. Er reicht vom freundschaftlichen Vorwurf des alten Weggenossen Baltzer: "Portmann, Sie resignieren zu früh!" (womit gemeint ist: Warten Sie doch ab, eines Tages werden wir auch Ihre "Geheimnisse" der Gestalt als mechanisch-physiologische Funktionen erklären), über stirnrunzelndes Unbehagen, wie es sich etwa in Otto Köhlers Rezension der Neuen Wege der Biologie findet, bis zu offener und warnender Ablehnung durch Adolf Remane vor dem Forum der deutschen zoologischen Standesorganisation. Stirnrunzelnde Ablehnung erfahren die Andersgläubigen im Kreise der Rechtgläubigen grundsätzlich. Das ist ein so allgemeines Gesetz, dass es im Licht der modernen Verhaltensforschung als "Mobbing-Reaktion" der sozialen Gruppenhygiene bereits selbst zum Gegenstand naturwissenschaftlicher Forschung geworden ist."

Joachim Illies (1925-1982) habe ich Anfang der 1980er Jahre in Bonn anlässlich seines Colloquium-Vortrags persönlich kennen gelernt und mit ihm diskutiert und korrespondiert (Letzteres kurz auch mit Portmann in den 70er Jahren).

Aber auch mehrere Mitarbeiter der AG Evolutionsbiologie wie G. S. Levit und U. Hoßfeld sind über einige wissenschaftliche Theorien, die auf "übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren" Bezug nehmen, bestens informiert. Siehe zum Beispiel den Beitrag von Levit, Meister und Hoßfeld (2008): Alternative evolutionary theories – A historical survey http://www.evolutionsbiologen.de/jbioecon_2008.pdf . Als Stichworte könnte man notieren: ‚Scientific' Creationism: Kleinschmidt. Idealistic morphology: Naef, Troll.

Siehe auch Levit und Meister (2006): "Goethes langer Atem: Methodologische Ideologien in der deutschen Morphologie des 20. Jahrhunderts" http://www.evolutionsbiologen.de/goethesatem.pdf . Hier einige Auszüge (pp. 212, 218/219, 222, 225, 228):

(P. 212) "Die methodische Begründung des strukturalistischen Forschungsansatzes erfolgte im Rahmen einer »idealistischen Morphologie«, wie sie die Arbeiten J. W. VON GOETHES (1749-1832) in Deutschland sowie G. CUVIERS (1769-1832) und E. GEOFFROY SAINT-HILAIRES (1772-1844) in Frankreich beschreiben. Idealistische Morphologie-Konzepte in den deutschsprachigen Wissenschaften des 20. Jahrhunderts repräsentierten solch einflussreiche Forscher wie Adolf NAEF (1883-1949), A. REMANE (1898-1976),W.LTJBOSCH (18751938), Wilhelm TROLL (1897-1978) und Edgar DACQUE (1878-1945)."

….. "Das Leitbild zur systematischen Erfassung der Formenvielfalt lieferte das Konzept des Typus, welcher als im platonischen Sinne ideales oder reales Muster eine bestimmte Klasse von Phänomenen zusammenfasse und die Norm dieser Klasse verbildliche. 6 Die Formen entwickeln sich nach Auffassung der idealistischen Morphologie im Rahmen einer Eigengesetzlichkeit, wobei die Form der Funktion logisch vorangeht. Von dieser Prämisse ausgehend, erarbeitet die strukturalistische Methodologie ein Ordnungssystem der Organismen anhand der strukturell sich manifestierenden Wesensgleichheit unterschiedlicher Taxa."

(P. 218) "Eine der bedeutendsten Figuren innerhalb der Renaissance idealistisch-morphologischer Konzepte in der deutschsprachigen Paläontologie war der Münchener Edgar DACQUE. Er beeinflusste die zeitgenössischen Debatten zu evolutionären Themen sowohl in paläontologisch-naturhistorischer wie populärwissenschaftlicher Hinsicht. DACQUE etablierte sich als Experte auf dem Gebiet der Paläontologie und Deszendenztheorie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, wobei er sich intensiv der Popularisierung der Vorstellungen vom Formenwandel widmete. 51 W. ZÜNDORF (1911-1943), ein Zeitgenosse und aus seiner darwinistischen Gesinnung heraus extremer Kritiker DACQUES, nannte dessen Theorie die »höchste Steigerungsform idealistischer Morphologie«."

(P. 219) "Die paläontologische Problematik offensichtlicher Sprünge im Fossilbericht hat mit hoher Wahrscheinlichkeit schließlich dazu geführt, dass DACQUE seinen idealistisch-morphologischen Standpunkt mit Vehemenz verteidigte. Das Phänomen wurde in der zeitgenössischen paläontologischen Literatur kontrovers diskutiert. Einige Paläontologen suchten darin das Resultat der Lückenhaftigkeit der fossilen Überlieferung, andere entwickelten naturwissenschaftliche Theorien zu dessen Erklärung. Beispiele sind die Typostrophie-Theorie SCHINDEWOLFS63 oder BERGS Konzept gerichteter Massenmutationen.64 DACQUE lieferte einen metaphysisch-kreationistischen Ansatz zur Lösung dieses Problems. Seiner Ansicht nach zeigt jede paläontologische Epoche einen sogenannten Zeitgeist, welcher vom Einfluss der Typen im Hintergrund der realen Welt geprägt wird und zu bestimmten Zeiten eine aktive Rolle im evolutionären Geschehen spielt. Ausdruck dessen ist der Wandel der paläontologischen Typusrepräsentationen, deren Umwandlung im Rahmen eines gerichteten Prozesses erfolgt."

Siehe weiter: http://www.evolutionsbiologen.de/levit-tib.pdf "So Dacque advocated a metaphysical-creationist approach to the problem of gaps in the fossil record.”

(P. 222) Zu Troll [Anmerkung von W.-E.L.: Wilhelm Troll habe ich übrigens noch persönlich kennengelernt, mit ihm diskutiert und bei einem Troll-Schüler, Theo Eckardt, die erste Staatsexamensarbeit geschrieben]: "Selbst in streng empirischen Arbeiten finden sich deshalb Äußerungen wie diese: »Das Naturgeschehen ist nirgends, und schon gar nicht in seinen organischen Bereichen, des bloßen Zufalls blinde Nötigung, sondern Erscheinungsfülle der Weltvernunft.«78 In einem seiner letzten Werke, nachdem der Einfluss TROLLS in der deutschsprachigen botanischen Morphologie seinen Höhepunkt erreicht hatte, drückt sich TROLL explizit aus: »Gott äussert sich gleichsam in die natürlich-welthaften Gegebenheiten hinein, die so zu einem geschöpflichen Abbild seiner ganz andersartigen Wesenheit werden.« "

"TROLLS Hauptwerk, die Vergleichende Morphologie der höheren Pflanzen, welche in mehreren Bänden erschien und die Entwicklung der deutschsprachigen Botanik erheblich prägte, sowie unzählige Arbeiten, die sich mit Detailproblematiken pflanzlicher Morphologie beschäftigten, genossen große internationale Anerkennung. Weberling 1981. "

(P. 225) "BÖKER entwickelte seine Theorie auf primären metaphysischen Annahmen basierend, welche eine holistische Weltsicht mit der goetheschen Typologie verbanden."
(P. 228) "Die idealistischen Morphologen und teilweise auch die Evolutionsmorphologen (NAEF, TROLL, DACQUE, BÖKER) haben wesentlich zur Renaissance des typologisch-strukturalistischen Denkens beigetragen."

Thomas Junker (2003, p. 66): "The anti-Darwinian tradition in ornithology [also in der Naturwissenschaft Ornithologie] that had prevailed in the nineteenth century still had its adherents. The creationist Otto Kleinschmidt, for example, was one of its most extreme representatives." http://www.evolutionsbiologen.de/eou_chem.pdf

'Aber keine einzige wissenschaftliche Theorie nimmt auf übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug.'

Selbstverständlich können M. N. und A. B. und andere wie T. Junker, Hoßfeld und Meister aus ihrer materialistischen Sicht allen diesen Größen der Physik und Biologie vorwerfen, dass sie die naturalistischen Grenzen überschritten hätten und somit alle ihre teleologischen Theorien "unwissenschaftlich" wären, d. h. die Theorien wurden bzw. werden zwar im Rahmen der Naturwissenschaft vertreten, gehör(t)en dort aber gar nicht hin.

"Hinausdefinieren" nenne ich diese Methode. Unbestreitbare Tatsache ist, dass bis auf den heutigen Tag auch ganz hervorragende Naturwissenschaftler und Nobelpreisträger in der Naturwissenschaft auf immaterielle und teleologische Faktoren Bezug nehmen.

So unterschiedlichen Biologen wie Jacob von Uexküll ("[Der Darwinismus] ist weiter nichts als die Verkörperung des Willensimpulses, die Planmäßigkeit auf jede Weise aus der Natur loszuwerden..."; zu seinen zahlreichen Beiträgen siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Johann_von_Uexk%C3%BCll und http://www.zbi.ee/~uexkull/publik.htm ), Friedrich Freiherr von Huene, Erich Blechschmidt (siehe z. B. http://www.weloennig.de/mendel12.htm ) und Rupert Sheldrake ( http://www.sheldrake.org/Deutsch/# ) könnte man in diesem Zusammenhang jeweils ein weiteres eigenes Kapitel widmen, ebenso mehreren Forschern aus der Schule Wilhelm Trolls bis zur Gegenwart. Hier vielleicht kurz ein aktueller Kommentar von Sheldrake zu seiner Begegnung mit Dawkins im Rahmen eines Fernsehinterviews (2008):

"Schon seit langem verkündet Richard Dawkins seine Überzeugung, dass parapsychologische Phänomene ein Humbug seien. Leute, die das vertreten, sind seiner Ansicht nach Betrüger und Scharlatane. Diese Ansicht sollte durch seine Sendung "Feinde der Vernunft" untermauert und weiter bekannt gemacht werden. Fördert er mit solchen Aktionen aber wirklich "das öffentliche Verständnis von Wissenschaft", wie es sein Lehrstuhl in Oxford ausweist? Ist Wissenschaft dazu gedacht, Vorurteile zu verbreiten, eine Art fundmentalistisches Glaubenssystem? Oder ist sie nicht eine Methode zur Erforschung des Unbekannten?"

Und zuvor:

"In der Woche vorher hatte ich Dawkins Kopien von einigen meiner Aufsätze zugesandt, die in wissenschaftlich akzeptierten Zeitschriften erschienen waren, damit er sich mit den Fakten vertraut machen konnte. Dawkins erschien unsicher und sagte: "Ich will hier nicht über Beweise diskutieren." "Warum nicht?" fragte ich. "Dafür haben wir keine Zeit. Das ist zu kompliziert. Und darum geht es in dieser Sendung gar nicht." Dann hielt die Kamera an."

Damit möchte ich nicht zum Thema Telepathie und anderen parapsychologischen Phänomenen Stellung beziehen, sondern nur wieder darauf hinweisen, dass nicht-naturalistische Ansätze auch in "wissenschaftlich akzeptierten Zeitschriften" erscheinen (vgl. Sheldrake http://www.sheldrake.org/Articles&Papers/papers/ und http://www.sheldrake.org/Articles&Papers/papers/morphic/index.html ).

Auch die Professoren Ton Baars und Angelika Ploeger an der Universität Kassel sowie mehrere Forscher von der Universität Witten/Herdecke (fast die gesamte medizinische Fakultät) rechnen in der Wissenschaft mit übernatürlichen, immateriellen und teleologischen Faktoren was ihnen entsprechend Hohn, Spott und Kritik von materialistischer Seite eingebracht hat (vgl. zum Beispiel LaborJournal 12/2006, pp. 14-20: "Der Gnomen-Klüngel" oder der Spiegel-Artikel vom 47/2006 (20. 11. 2006) "Erleuchtung durch die Gurke" http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=49612762&top=SPIEGEL sowie die kritische Stellungnahme dazu von Stockmar in die Drei 1/2007 http://www.anthromedia.net/fileadmin/user_upload/Geisteswissenschaften_Humanities/Brennpunkt-Stockmar_1-07-1.pdf ). Wie immer man die Nachfolger von Johann Wolfgang von Goethe und/oder Rudolf Steiner an den Universitäten beurteilen mag – ich selbst habe eine Reihe von nüchternsachlichen Einwänden zu der von ihnen vertretenen Metaphysik – unbestreitbare Tatsache ist, dass es sie in der Wissenschaft gibt und sie dort aktiv sind.

Von Goethe und der Agrarwissenschaft sowie der medizinischen Fakultät der Universität Witten/Herdecke einmal ganz abgesehen, seien an dieser Stelle abschließend noch die Bücher von Michael J. Behe (1996/2006): Darwin's Black BoxThe biochemical Challenge to Evolution und (2007/2008): The Edge of Evolution: The Search for the Limits of Darwinism (beide in The Free Press, Simon & Schuster; hier haben z. B. auch Francis S. Collins, Ilya Prigogine und A. N. Whitehead publiziert), New York, in denen er Argumente für die ID-Theorie liefert, sowie das von Neil A. Manson im Jahre 2003 herausgegebene Buch God and Design – The Teleological Argument and Modern Science genannt (376 pp.), erschienen im traditionsreichen Wissenschaftsverlag Routledge (vgl. dazu z. B. Browse Journals by Subject http://www.tandf.co.uk/journals/sublist.asp ), in dem schon Größen wie Einstein, Russell und Popper publiziert haben: Hier diskutieren 21 Naturwissenschaftler und Philosophen die Thematik des Titels ("This accessible and serious introduction to the design problem brings together both sympathetic and critical new perspectives from prominent scientists and philosophers including Paul Davies, Richard Swinburne, Sir Martin Rees, Michael Behe, Elliott Sober, and Peter van Inwagen.")

Das sind nur einige wenige Zitate und Hinweise zur Widerlegung der Behauptung, dass "…keine einzige wissenschaftliche Theorie auf übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug" nimmt. Eine erschöpfende Darstellung der Thematik wäre eine sehr umfangreiche Aufgabe für sich (siehe weiter Arbeiten von einer ganzen Reihe der unter http://www.discovery.org/scripts/viewDB/filesDB-download.php?command=download&id=660 aufgeführten zeitgenössischen Autoren.

Im Übrigen sei hier noch kurz angemerkt, dass die Gegner von Design in zahlreichen wissenschaftlichen Abhandlungen und Theorien mit vielen Argumenten und noch mehr "giftiger" Polemik auch in den führenden naturwissenschaftlichen Magazinen der Welt fast ununterbrochen auf teleologische Faktoren Bezug nehmen, natürlich fast immer mit negativem Vorzeichen. Wenn dieser Punkt auch nicht den Einwand von M. N. und A. B. betrifft, so zeigt diese Tatsache doch, dass es die Diskussion in der Naturwissenschaft gibt was ja immer wieder verneint und auch von Kutschera als Begründung seiner öffentlichen Diskussionsverweigerung etwa mit Siegfried Scherer zitiert worden ist, im Widerspruch zur Tatsache, dass Kutschera sich selbst zumindest an der schriftlichen Diskussion – auch in Fachzeitschriften – ausführlich beteiligt. Man betrachte zu diesen Bezugnahmen auf Design in der Wissenschaft nur einmal die entsprechenden Sammlungen bei den Standesorganisationen der Evolutionstheoretiker von der AG Evolutionsbiologie bis zu Panda's Thumb.

Mein Korrekturvorschlag zu Punkt (25).

(25) M. N. und A. B. (korrigiert und in den Mund gelegt von W.-E. L.): Da selbst führende Vertreter der Quantenphysik seit Jahrzehnten mit immateriellen Faktoren rechnen, bleibt jedoch völlig unverständlich, warum die heutige Evolutionsbiologie in der Makroevolutionsfrage immer noch ausschließlich naturalistisch, materialistisch und "atheistisch" (also völlig rückständig) ist und obendrein noch für Biologen, die teleologische Faktoren in der Evolution postulieren, die Sperrung von Internetseiten an wissenschaftlichen Institutionen sowie implizit deren Entlassung und Berufsverbot in der Wissenschaft fordert. Unbestreitbare Tatsache ist, dass zahlreiche wissenschaftliche Theorien in der Physik, Biologie und Medizin auf immaterielle oder teleologische Faktoren sowohl als Teil der Natur als auch als übernatürliche Faktoren Bezug nehmen. Unsere unrichtige Behauptung zur Verteidigung von Kutscheras Aktionen gegen Lönnig, dass keine einzige wissenschaftliche Theorie auf übernatürliche, immaterielle oder teleologische Faktoren Bezug nimmt, zeigt, dass wir den Kontakt zu den realen Geschehnissen in der Wissenschaft streckenweise völlig verloren haben, zumal unser Vorsitzender in der AG Evolutionsbiologie Ulrich Kutschera selbst auf solche Beispiele in seinem Nature-Beitrag Designer scientific literature (vgl. http://www.weloennig.de/Questions.html ) und in weiteren Arbeiten hingewiesen hat und wir in unseren Rundumschlägen ebenfalls selbst schon solche Theorien kritisiert und entstellt haben.

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© 2011 by Wolf-Ekkehard Lönnig
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